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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Neue Glocken für Marienkapelle – 68 Jahre nach Zerstörung wieder Geläut

Die Marienkapelle im Herzen der Stadt Würzburg erhält ein neues Geläut. Über 68 Jahre nach der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg werden am Mariä Himmelfahrtstag, 15. August 2013, erstmals wieder Glocken vom 70 Meter hohen Turm der Bürgerkirche erklingen. Das Besondere daran: Täglich um zwölf Uhr mittags wird das fränkische Marienlied „O himmlische Frau Königin“ als Glockenspiel zu hören sein.

 

Glocken-Weihe am 1. Mai

Die feierliche Weihe der sechs neuen Glocken findet am 1. Mai, dem Fest der Gottesmutter Maria, der Schutzfrau Bayerns, in der Marienkapelle statt. Bei einem Festgottesdienst um 10 Uhr, den das Bayerische Fernsehen live überträgt, spricht Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Rektor der Marienkapelle, die Segensworte über die neuen Glocken. Bereits ab 29. April sind die Glocken im Chor der Marienkapelle aufgestellt.

 

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Größte Glocke 1190 Kilo schwer

Die sechs Glocken der Marienkapelle sind nach den Worten der Glockensachverständigen der Diözese Würzburg, Katja M. Engertdeshalb, auch in „schwerer Schilling-Rippe“ hergestellt, in Anpassung an das Geläut des Kiliansdoms. Die größte Glocke mit einem Durchmesser von 1,20 Metern wiegt 1190 Kilogramm, die kleinste 240 Kilogramm. Die Namen der neuen Glocken sind Marientiteln der Lauretanischen Litanei entnommen. Sie heißen Königin des Friedens, Hilfe der Christen, Heil der Kranken, Zuflucht der Sünder, Trösterin der Betrübten und Rosenkranzkönigin. Letztgenannte Glocke stiftete die Rosenkranzbruderschaft der Marienkapelle. Stifter sind darüber hinaus Geschäftsleute aus dem Umfeld der Marienkapelle sowie Freunde und Förderer der Bürgerkirche am Markt. Namen der Stifter und der einzelnen Glocken sowie Reliefs der Marienbilder sind auf den neuen Glocken verewigt.

Glocke Marienkapelle

Live-Übertragung im Fernsehen

Das Bayerische Fernsehen überträgt am 1. Mai den katholischen Gottesdienst zur Glocken-Weihe zwischen 10 und 11 Uhr live aus der Marienkapelle. Derzeit finden die Aufwendigen Vorbereitungen im Kirchenbau dafür statt.

 

 

Aktuelles Lexikon: Geschichte der Glocken der Marienkapelle

Nach Angaben von Katja M. Engert, Glockensachverständige der Diözese Würzburg, bestand das Geläut des Hauptturmes der Marienkapelle in Würzburg vor der Zerstörung vom 16. März 1945 vermutlich noch aus vier Glocken. Insgesamt sechs Turmglocken zählt Engert von der ersten Glocke aus dem Jahr 1470 bis zur Marienglocke aus dem Jahr 1887. Die Glocken von 1625 und 1711 stehen heute im Museum Kartause Astheim. Die Kronen sind bei beiden Glocken abgebrochen. Darüber hinaus befand sich nach Angaben Engerts das Cyriakusglöckchen aus dem Jahr 1248 seit 1853 im seitlichen Treppenturm der Marienkapelle. Aus den Einzelteilen dieses ebenfalls 1945 zerstörten Glöckchens konnte 1971 eine neue Cyriakusglocke rekonstruiert werden. Sie rief in den vergangenen Jahrzehnten als einziges Glöckchen zu den Gottesdiensten in der Bürgerkirche am Markt.

 

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