Das Sportzentrum der Universität Würzburg kooperiert künftig eng mit den s.Oliver Baskets, wie die Universität in der neuesten Ausgabe ihres Magazins einBlick wissen lässt. In einem dreijährigen Projekt übernehmen die Wissenschaftler eine umfangreiche Leistungsdiagnostik für die Bundesliga-Basketballer und die Nachwuchsteams.
Seit 2011 nutzen die Würzburger Bundesliga-Basketballer der s.Oliver Baskets das Sportzentrum der Universität. Im August und September bereiten sie sich dort intensiv auf die Saison vor. Die Zusammenarbeit wird nun durch einen neuen Kooperationsvertrag erweitert: Das Sportzentrum übernimmt für drei Jahre die Leistungsdiagnostik für die Profi-Mannschaft und die Nachwuchs-Teams der s.Oliver Baskets-Akademie.
Basketball hat eine lange Tradition. Trotzdem sind die Anforderungen dieser Sportart an die Kondition der Spieler wissenschaftlich nicht hinreichend untersucht, so Privatdozent Dr. Olaf Hoos. Mit seinem Doktoranden Richard Latzel will der wissenschaftliche Leiter des Sportzentrums darum eine Testreihe etablieren, um die leistungsrelevanten konditionellen Faktoren im Basketball festzustellen und zu bewerten.
Mehrere Leistungstests pro Jahr
„Wir werden ein Anforderungsprofil für den Profi-Basketball erstellen, und zwar sowohl für den Jugend- als auch für den Erwachsenenbereich“, sagt Hoos. Dazu begleiten die Sportwissenschaftler neben dem Bundesliga-Team der s.Oliver Baskets auch die U14-, U16- und U19-Mannschaften aus der Baskets-Akademie. Dort ist Doktorand Latzel übrigens auch als Trainer tätig.
Zwei bis vier Mal im Jahr werden die Wissenschaftler den Leistungsstand der Spieler dokumentieren. Dafür kommen unter anderem Sprint-, Sprung-, Agilitäts- und Ausdauertests zum Einsatz, die zum großen Teil auch in der US-amerikanischen Basketball-Liga NBA gang und gäbe sind. Aus den Ergebnissen sollen Trainer und Spieler erkennen, wie es um ihr eigenes Leistungsprofil bestellt ist und wo gegebenenfalls noch Defizite liegen, die es zur Erlangung einer guten Basketball-spezifischen Athletik noch weiterzuentwickeln gilt.
Nachwuchsspieler im Fokus
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Nachwuchsteams: Das Projekt soll auch Aufschluss darüber geben, wie leistungsfähig die eigenen Jugendspieler sind und wie sie ihr Training gestalten müssen, wenn sie in den Spitzenbereich des Basketballs vorstoßen wollen. Von diesem Aspekt der Kooperation versprechen sich die Baskets viel: „Gerade auch im Jugendbereich wollen wir weiter vorankommen“, so Cheftrainer Marcel Schröder.
Vorbereitung auf die Saison
Die Wissenschaftler der Uni begleiten künftig auch die Vorbereitungsphase des Bundesliga-Teams auf die Spielsaison – unter anderem mit Belastungstests und einer telemetrischen Erfassung der Herzfrequenz im Training. „Die Trainer können daraus Rückschlüsse ziehen und zum Beispiel einzelnen Spielern empfehlen, bei bestimmten Trainingseinheiten kürzer zu treten oder in anderen Bereichen mehr zu machen“, erklärt Hoos.
Universität als starker Partner
Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler sieht in der Universität einen starken Kooperationspartner, und das nicht nur im wissenschaftlichen Bereich. Er lobt auch die Trainingsbedingungen im Uni-Sportzentrum am Hubland: „Eine Halle mit Parkettboden, ein sehr gut ausgestatteter Kraftraum und Sportflächen im Freien“, all das seien deutliche Pluspunkte.
Universitätspräsident Alfred Forchel begrüßt die neue Zusammenarbeit, in der sich Sportwissenschaft und Trainingspraxis auf höchstem Niveau treffen. Er hoffe darauf, dass dieses Projekt zum Vorbild werde – für weitere Kooperationen des Sportzentrums mit Vereinen aus dem Spitzensport.
Kontakt
PD Dr. Olaf Hoos, wissenschaftlicher Leiter des Sportzentrums der Uni Würzburg, T (0931) 31-80285, olaf.hoos@uni-wuerzburg.de