Vom Luftschloss gibt es Neuigkeiten zum Thema Radfahren in Würzburg, wenngleich von einer ganz anderen Seite. Es soll ein kostenloses Verleihrad geben für Würzburg. Das Projekt „Freirad“ des Luftschlosses startet im Frühling. Am 27. April werden die Freiräder auf die Stadt losgelassen. Jeder wird die Freiräder benutzen dürfen. An vier Stationen in der Innenstadt werden die Räder verteilt, die Regeln sind schlicht und einfach. Der für die Nutzung der Räder benötigte Zahlencode für das Schloss kann durch eine einmalige kostenlose Registrierung im Umsonstladen „Luftschloss“ hinter den Posthallen in Erfahrung gebracht werden. Hat man die Zahlenkombination sollte man das Rad auf seine Fahrtauglichkeit testen. Und schon kanns losgehen – bis zum nächsten Tag. Dann soll das Rad wieder seinen Weg zu einer der Freirad-Stationen finden, damit ein anderer es benutzen kann.
Umweltfreundlich und solidarisch
Ziel des Projektes ist es, in Würzburg eine umweltfreundliche Alternative zum PKW zur Verfügung zu stellen. Gerade in der Innenstadt ist man häufig schneller am Ziel mit einem Fahrrad. Eine lästige Parkplatzsuche entfällt und die Mitbürger werden es einem Danken. Es gibt Straßen in Würzburg, die hauptsächlich von Autos befahren werden, die auf der Suche nach einem Parkplatz sind und dabei unbedingt einen Euro sparen wollen: Verrückterweise sind die Parkplätze auf der Straße billiger, sodass alle um diese wenigen Plätze kreisen – und das Geld dabei für Sprit statt Parkplatzgebühren drauf geht.
Die Initatioren vom Luftschloss versuchen unbekümmert an die Angelegenheit zu gehen. Sorgen dass die Räder geklaut werden gibt es, aber das Vertrauen in die Menschen ist größer. Friederike vom Luftschloss meint dazu „In Marburg läuft ein ähnliches Projekt nun schon seit 2010 unter dem Namen „radlos“. Von dort haben wir uns Tipps geholt. Die Verantwortlichen dort meinten, sie hätten keine Probleme mit geklauten Rädern – eher mit geklauten Schlössern.“
Wie auch beim Umsonstladen basiert das Prinzip des Freirades auf dem des Allgemeinguts: Das was vorhanden ist, und zu dem Zeitpunkt gerade nicht gebraucht wird (also in dem Fall das Fahrrad) wird der Allgemeinheit zur freien Benutzung zur Verfügung gestellt.
Mehrwert für die Gemeinschaft durch „Teilen“
Das Luftschloss ist damit Teil einer Bewegung, welche sich blanken Egoismus weg entwickelt. Aus der Gemeinschaft, dem Teilen und gemeinsamen Nutzen entsteht ein Mehrwert für die Gesellschaft. Häufig wird dieses Prinzip schon im Internet durch Open Source oder beim Urheberrecht durch einige der CC-Lizenzen angewandt. Die Finanzierung läuft jeweils abgetrennt vom eigentlichen Produkt auf freiwilliger Basis. Dass es funktioniert zeigt schon das Luftschloss an sich. Vor mehr als einem Jahr nahm seine Geschichte ihren Ursprung mit der Geschenkekiste im Innenhof des Cafes Wunschlos Glücklich. Mittlerweile ist der Umsonstladen 90m² groß – die Finanzierung aus Spenden funktioniert! Die anfänglichen Bedenken sind weg. Weder sind die Regale des Luftschlosses ständig leer geplündert, noch hat es sich zu einer Müllhalde entwickelt. Gemeinschaftlich genutzer Raum und anonymes verschenken in Würzburg funktioniert. Und ist den Gästen genug wert um die Raummiete gemeinsam über Spenden zu zahlen.
Damit es bald losgehen kann mit dem Freirad in Würzburg ist jede helfende Hand beim Lackieren oder Instandsetzen der Räder beim Fahrrad-AK des Lufschlosses herzlich willkommen! Jeden Donnerstag ab 17 Uhr ist die Fahrradwerkstatt geöffnet, bei dem auch eigene Räder mit Unterstützung repariert werden können. Link.

„Die Würzburgerin Michaela Keupp arbeitet beim Orga-Team des Umsonstladens mit. Für sie ist das Luftschloss mehr als ein Raum in dem anonym
geschenkt wird. Eher im Mittelpunkt steht der geschaffene Mehrwert für die Gesellschaft, durch nachhaltigem Umgang mit Ressourcen und der gemeinschaftlichen und gemeinsamen Nutzung von Gütern.“
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