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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Gedenken an die Zerstörung Würzburgs: Veranstaltungen am 16. März

Der 16. März ist Würzburgs unauslöschlicher und traumatischer Tiefpunkt einer Vergangenheit, deren politische Machthaber in der Verfolgung ihrer Ziele auf nichts und niemanden Rücksicht nahmen. Das Gedenken und Erinnern an Würzburgs Zerstörung soll jedes Jahr mit diesem Datum verbunden sein – den Überlebenden zum Trost, den Nachkommen als Mahnung. Wie der Fachbereich Kultur der Stadt Würzburg in einer Pressemitteilung informiert, finden am 16. März daher verschiedene Veranstaltungen zum Gedenken an das Geschehene statt.

Gedenken und Mahnung äußern sich in Veranstaltungen religiöser und kultureller Art, denn Gedenken, Versöhnung, Gebet und Kunst können über die schreckliche Realität hinweg trösten helfen. [Es soll aber auch nicht vergessen werden, dass Krieg und Zerstörung die Ursachen in eben diesem politischen Regime hatten, das ohne Wissen, Zustimmung und Mithilfe aller Gesellschaftsschichten nicht in der Lage gewesen wäre, seine menschenverachtende, zerstörerische Ideologie in die Tat
umzusetzen. Die Erinnerung und Mahnung daran ist Grundvoraussetzung und Teil des Versöhnungsgedankens der nachfolgenden Generationen.]

 

 

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Traditionelles Totengedenken und Kranzniederlegung auf dem Hauptfriedhof

Zur 68. Wiederkehr der Zerstörung Würzburgs finden am Vormittag um 10.00 Uhr auf dem Hauptfriedhof das traditionelle Totengedenken und die Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Georg Rosenthal statt. Anschließend bittet die Nagelkreuz-Initiative zur Versöhnungsglocke (kurze Ansprache durch Oberbürgermeister Georg Rosenthal) und auf den gemeinsamen Weg zur Übergabe des Nagelkreuzes, der in diesem Jahr von der Kirche St. Burkard über die Deutschhauskirche, den Vorplatz von
Heilig Kreuz zur Heiligkreuzkirche im Stadtteil Zellerau führen wird (siehe Sonderfaltblatt der Nagelkreuz-Initiative und Faltblatt der Stadt Würzburg). Anschließend wird zum Imbiss im Pfarrzentrum Heiligkreuz eingeladen. Die Busfahrt vom Hauptfriedhof nach St. Burkard ist für die Teilnehmer kostenlos.

19. Würzburger Gedächtnislauf

Vormittags um 11.00 Uhr startet vom Rathausinnenhof der 19. Würzburger Gedächtnislauf zur Erinnerung an die Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945, dessen Schirmherr Oberbürgermeister Georg Rosenthal ist. Weitere Informationen sowie die Ausschreibung und Anmeldung findet Sie unter www.laufgemeinschaft-wuerzburg.de.

Kostenlose Führung für Kinder ab 9 Jahren

Ebenfalls am Vormittag um 11.00 Uhr beginnt am Falkenhaus (Eingang und Vorplatz) eine kostenlose Führung durch die Innenstadt für Kinder ab 9 Jahren mit Claudia Jüngling zum Thema *Was geschah am 16. März?“ Was am 16. März 1945 mit Würzburg geschah, prägt unser Stadtbild bis heute. Warum es geschah, ist bis heute umstritten. Wie es so weit kommen konnte, ist bis heute schwer zu verstehen. Aber es ist wichtig, darüber zu reden, um Vergessen zu verhindern. Spenden zugunsten der Aktion
*Stolpersteine“ sind gern willkommen.

Familienführungen für Teilnehmer ab 9 Jahren

Am Nachmittag – und am Sonntag – finden um 14.30 Uhr im Fürstenbaumuseum (Festung Marienberg) die traditionellen
Familienführungen für Teilnehmer ab 9 Jahren mit Gesine Kleinwächter M.A. statt, ebenfalls zum Thema *Als auf Würzburg Feuer fiel“ – Zur Zerstörung der Stadt am 16. März 1945. Dazu beträgt der Eintritt inkl. Führung 6,00 €, für Kinder 1,50 €.

Führung zum Thema „Trümmerfrauen in Würzburg“

Zur selben Zeit am Nachmittag – um 14.30 Uhr – beginnt Uhr am Vierröhrenbrunnen die besondere Führung *Trümmerfrau“.

Würzburg mit anderen Augen sehen und die Erinnerung an unsere Mütter und Großmütter wach halten, ist das Anliegen von Angela Sey. In der Figur der Trümmerfrau Babette führt sie an die Arbeitsorte der Nachkriegsheldinnen, erzählt aus deren Leben mit Zitaten wirklicher Trümmerfrauen und schildert den mühevollen Weg des Aufbaus. Einzelne Fotografien verschiedener Gebäude im Vergleich vor dem Angriff, nach der Zerstörung und heute verstärken den Eindruck. Immerhin wurden beim
Angriff vom 16. März 1945 mehr als 80% der Stadt zerstört. Die Trümmerfrauen verkörpern wie niemand anders *Würzburgs Willen zum Leben“. Sie packten mit an, befreiten die Stadt vom Trümmerschutt und halfen mit, ihre Heimatstadt am Main wieder aufzubauen. Seys Mutter war selbst eine Trümmerfrau. Von ihr und ihren Kolleginnen erzählt *Babette“. Kosten: 5,00 € / ermäßigt 4,00 €. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Vortrag von Prof. Dr. Andrew Rigby (Universität von Coventry)

Um 18.00 Uhr spricht em. Prof. Dr. Andrew Rigby, Gründungsmitglied des Studiengangs *Frieden und Versöhnung“ an der Universität von Coventry, im Ratssaal des Rathauses zum Thema *Coventry – Versöhnung nach der Zerstörung“. Der Vortrag wird in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung gehalten und kann nach der Veranstaltung in Druckform
mitgenommen werden. Der Eintritt dazu frei. Der Vortrag, der von Oberbürgermeister Georg Rosenthal eingeleitet wird, dauert ca. 40 Minuten.

Orgelkonzert im Kiliansdom

Um 20.00 Uhr schließlich findet im St. Kiliansdom ein Orgelkonzert im Gedenken an die Zerstörung der Städte Würzburg (16. März 1945) und Coventry (14./15. November 1940) mit Werken englischer, französischer und deutscher Komponisten statt, das unter dem Motto *Musik baut Brücken der Versöhnung“ steht. Der Solist ist Laurence Lyndon-Jones, Kathedralorganist von Coventry. Auch dazu ist der Eintritt frei.

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Mahnläuten aller Glocken Würzburgs

Der Gedenktag endet mit dem Mahnläuten aller Glocken Würzburgs von 21.20 Uhr bis 21.40 Uhr zum Gedenken an den Zeitraum des Angriffs auf Würzburg am 16. März 1945. Von 21.15 Uhr bis Mitternacht ist die Marienkapelle am Markt mit ihrem Nagelkreuz aus Coventry ist zu stillem Gedenken und Gebet geöffnet.

Zu den Veranstaltungen ist ein Faltblatt erschienen, das an öffentlichen Orten der Stadt ausliegt.

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