Zu Beginn der Saison holte das Top Management der Turngemeinde Würzburg Chris Gabold, ein neuer Offensiv- und Defensivkoordinator, an den Main, um eine neue Basketballtruppe zu formen, die unter dem Merchandise-Namen TGW Tropics wieder von sich reden machte sollte. Als Hauptziele formulierte Top Manager J. C. Stern neben einer (sportlich) ungeschlagenen Saison die Zuschauerzahlen sowie deren Bierkonsum in der Halle zu verdoppeln.
Ein Kader mit Charakter
Zunächst gelang es Gabold, mit Coffee Black einen der alten Tropic Veteranen zurück zu locken. Auch die altbekannten Flavor Dave, Sweet J, White Chocolate, Cruise Missile, Toni Machete, A.K. Tralau, KO Nelius, Big Shorts Tobiohazard, Fabién Stagger und Be Elbowsmighthurt-Nito sagten ihr Engagement zu. Neu ins Team kamen Lucifer Luke, Simon Wheeler, Nick van Quick, Lisfor Lorenz und M.J. Vito. Anvisiert wurde, zum Missfallen gerade der älteren Tropics, nicht der obligatorische vierte Platz, sondern die Meisterschaft und somit der Aufstieg in die WNBL
Mega Bowl oder Tal der Schande
Eine hohe Zielsetzung, der man gleich im ersten Saisonspiel kaum gewachsen zu sein schien, als die Tropics gegen den engagierten Gegner aus Marktheidenfeld mit 20 Punkten auf die Locken bekamen. Coach Gabold blieb jedoch beharrlich, hielt am Aufstiegsziel fest und peitschte den Tropischen mittels Strukturdiagrammen seine Spielweise ein. Die Folge: 17 gewonnene Spiele in Folge, in denen die Tropics in den allermeisten Fällen mehr Punkte erzielten als der jeweilige Gegner!
Nun steht das Projekt jedoch am Scheideweg: Der Megabowl in der Würzburger Sweeping Mine Arena wird darüber entscheiden, ob der 1. Platz tatsächlich erreicht werden kann oder ob die Saison in einem Fiasko endet. Denn das Spiel gegen den starken Gegner aus Neustadt/Waldnaab könnte zum kuriosen Bumerang werden. Gewinnt man es, wird man souverän Meister und kann verdammt tropisch abfeiern. Verliert man diese Partie, so ist die Meisterschaft in Gefahr und: der 4. Platz absolut außer Reichweite. Diesem Horrorszenario wollen die Tropics natürlich vorbeugen und bereiten sich knallhart auf den Gegner vor. „Ich darf nicht zu viel verraten,“ so Point Guard Flavor Dave im Gespräch mit J.F. Hooper. „Aber wir sind gelaufen, haben Würfe genommen und Strukturdiagramme gebüffelt. Wir werden bereit sein, wenn es soweit ist.“
Mega Bowl Historie der Tropics
Es sind diese Geschichten, die nur der Basketballsport schreiben kann. Als die Würzburg Tropics im April 2009 das erste Mal den Mega Bowl gewannen, waren sich die meisten Experten einig: „Eine Eintagsfliege“ titelte der Observer. „Coffee Black sieht beim Dunken einfach lächerlich aus“ ätzte der Chronicle. Zwei Jahre später, als die Würzburger in der ausverkauften Sweeping Mine Arena den S.C. Heuchelhof aus der Halle schossen, zeigte sich die Presse dann geläutert. „Respekt“ lautete die Überschrift im Sports Matrix, noch in derselben Woche veröffentlichte thelonelyisland ihren Smash Hit Jizz In My Pants. Was dann folgte, war Ernüchterung. Vielen Tropicsakteuren war der Erfolg zu Kopf gestiegen, die Grundmaxime tropischen Basketballs, Look Good, Don’t Embarrass Our Products wurde außer Acht gelassen. Coffee Black wechselte damals für ein Paar (!) Dollar mehr zu den Blue Baskets und das Team Gefüge brach vollkommen auseinander.
Große Worte, auf die Taten folgen müssen. Wir sind gespannt und bitten alle Leser: Seien Sie dabei und bleiben Sie tropisch.