Danke für die Kritik – so können wir besser werden! ClubNacht-Veranstalter im Interview
Gestern haben wir über die erste Würzburger Clubnacht („Voll die Verarsche“) ausführlich berichtet. Über 26.000 (!) Personen haben den Artikel auf Facebook gesehen und knapp 10.000 auf dem NewsBlog gelesen. Grund für uns, beim Veranstalter Elara Entertainment nachzufragen, wie es dazu kam. Im Gespräch mit uns: Robert Davis (Eventmanagement/ Public Relations Elara Entertainment)
Robert, wieviele Besucher hattet Ihr und was ist der Unterschied Euerer ClubNacht zu etablierten Konzepten wie HonkyTonk oder Shuttleparty?
Wir konnten ca. 7.000 Clubnacht Teilnehmer verbuchen. Der Unterschied im Vergleich zur Shuttleparty oder dem HonkyTonk Festival ist groß. Bei einer Shuttleparty werden an einem Donnerstagabend zahlreiche Clubs Sondereröffnet, Bars kosten Eintritt und mit dem Bändchen kann man die kostenlose Shuttlebusse nutzen – eine tolle Idee um den Studenten gerade zum Semesterbeginn die Partyszene vorzustellen.
Bei einem HonkyTonk Festival gibt es keine teilnehmenden Clubs sondern nur Kneipen mit Live Musik.
Bei der Würzburger Clubnacht handelt es sich um einen Zusammenschluss der teilnehmenden Gastronomen. Eine „Tag der offenen Türe“ wird also somit für die Gäste Angeboten. Da die Kneipen bei der Würzburger Clubnacht keinen Eintritt kosten gibt es für alle Teilnehme diverse Getränkespecials. Die Clubs sind je nach Booking gratis. Nicht zu vergessen sind die Shuttlebusse. Ziel ist es die Gäste, welche beispielsweise ausschließlich den Samstagabend im Airport besuchen auch andere Programme vorzustellen und zu zeigen wie vielfältig der Partyabend der Woche ist.
Ramazotti und Tequila für 1 Euro. Habt Ihr statt auf kostenintensive Programme (z.B. Live-Musik, Extras) auf billiges Trinken gesetzt?
Die Getränkeangebote wurden von den Gastronomen selbst bestimmt und Angeboten. Wir haben da keinerlei Entscheidungsgewalt im Punkt Getränkeangebot und Programmbestimmung. Man muss dazu sagen, dass dieses besagte Angebot nur im „Tscharlies“ galt. Dort war der Einlass ab 18 Jahren und das Publikum dort ist stets Ü30! Wir setzen deshalb nicht auf kostenintensive Programme, da dies eine Vortäuschung falscher Tatsachen wäre. Ein Club oder eine Bar soll bei der Würzburger Clubnacht genau das Programm fahren, wofür diese auch bekannt sind! Live-Musik ist ganz klar eine HonkyTonk Baustelle.
Die Shuttles haben nicht funktioniert. Teilweise wurde mehr als 2 Stunden auf den Bus gewartet. Woran lag das?
Bei der Würzburger Clubnacht müssen die Busse eine lange Strecke zurücklegen. Vom Sanderring, durch die Stadt bis zum Capitol. Bei einer Shuttleparty dauert eine Busroute maximal 20 Minuten, während die Clubnachttour mindestens 40 Minuten dauert. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass die Busfahrer gesetzlich vorgeschriebene Wartezeiten einzuhalten haben. Leider durften wir keine Linienbusse der WVV buchen, da diese keine Genehmigung haben das Capitol anzufahren! Es tut uns aufrichtig leid wenn Besucher sehr lange warten mussten. Wir haben sogar die letzten Airport Besucher ab 05.30 Uhr noch mit 3 Bussen direkt zum Hauptbahnhof befördert, da wir auch die Taxisituation kannten.
In den Bussen und auch in vielen Clubs soll es viel zu eng gewesen sein. Flaschen und Gläser gingen vor den Kneipen und Clubs zu Bruch, es wurde wild uriniert, ab und an kam es zu Handgreiflichkeiten beim Anstehen. Wieviele Securities hattet Ihr am Start und warum hatten die das nicht unter Kontrolle?
Das Problem mit den überfüllten Bussen und Clubs ist uns bekannt. Wir haben teilweise sogar das Airport nicht mehr angefahren um zu vermeiden, dass unsere Gäste enttäuscht vor einem vollen Laden auf der Straße stehen müssen. An einem Samstagabend gehen in der Stadt auch Gläser zu Bruch und Wildpinkler gibt es leider auch genug. Ich glaube nicht, dass die „Clubnacht“ der Auslöser für Besucher ist in die Stadt zu urinieren.
Zum Thema Securities sollte man wissen, dass jede teilnehmende Location für Ihre Türpolitik selbst verantwortlich war. Selbstverständlich haben wir diese unterstützt wenn es nötig war. Unsere eigenen Securities waren dafür verantwortlich die Shuttlebusse und die Bushaltestellen zu sichern. Die Bushaltestellen wurden an Brennpunkten von zusätzlichen Mitarbeiten bestückt und insgesamt hatten wir pro Bus 2 Sicherheitsfachleute und an 5 Haltestellen jeweils einen. Neben den Securities hatten wir die Polizei noch im Gepäck, welche mit uns sowohl mit Zivilstreifen als auch uniformiert kooperiert hatte.
Die bezahlten Bändchen waren für die dann kostenlosen Shuttles und die Getränke-Specials gedacht. In den Kneipen und Clubs gab´s die Specials aber für alle Gäste, auch die ohne Bändchen. Könnt Ihr verstehen, daß sich viele Gäste „verarscht“ fühlen, die extra die 6 bzw. 8 Euro für günstige Specials gezahlt haben?
Nein, die bezahlten Bändchen waren für: Getränkespecials in den Kneipen, Freier Eintritt in den teilnehmenden Clubs und der kostenlose Shuttlebus! Es gab in den Clubs ebenfalls Getränkespecials, welche nur für Bändchenbesitzer galt.
Gibt es ein nächstes Mal? Was werdet Ihr dann anders machen?
Ja, wir sind derzeit in der Planung das Projekt zu wiederholen. An dieser Stelle möchten wir uns auch für die zahlreiche Kritik bedanken, nur so können wir daraus lernen und folgende Punkte ändern:
– Deutlich mehr Shuttlebusse
– Mehr Sicherheitskräfte an den Brennpunkten
– Einrichtung verschiedener Busrouten
– Neue Specials, Extras
Es gibt auch seitens teilnehmender Clubs noch notwendige Verbesserungen, das wissen sowohl wir als auch die Gastronomen. Zusammen mit dem Ordnungsamt und den Diskotheken wird es eine Nachbesprechung geben um das Konzept in der Umsetzung zu verbessern!