In der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober des vergangenen Jahres war in Würzburgs schwedischer Partnerstadt Umea eine junge Studentin aus dem Landkreis Bad Kissingen bei Sadomaso-Sex gestorben. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, wurde nun ihr Partner, ein 31 jähriger Schwede, zu 10 Monaten Haft verurteilt.
10 Monate Haft wegen Körperverletzung
Das schwedische Gericht begründete die Entscheidung am vergangenen Freitag mit dem Tatbestand der Körperverletzung. Entgegen dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die fünf Jahre Haft forderte, sah es den Angeklagten jedoch nicht für den Tod seiner Partnerin verantwortlich.
Schuldfrage nicht geklärt
Als Todesursache nannte das Gericht die Folgen von Atemnot bei der zeitweise wahrscheinlich auch geknebelten Frau. Es begründete die Verurteilung wegen Körperverletzung mit den von Gutachtern festgestellten Spuren von «mindestens 123 Schlägen» mit einem Stock. Das Gericht sah es aber nicht als erwiesen an, dass der Mann ihren Tod verursachte.
Auszuschließen sei nicht, dass sie an den Folgen der von ihr und in geringerer Menge auch vom Mann eingenommenen Droge Etylfenidat gestorben sei, hieß es in der Urteilsbegründung. Beiden hatten zudem unter Alkoholeinfluss gestanden. Das Gericht erklärte, die Frau habe zugestimmt, dass der Mann als Teil seiner dominanten Rolle beim Sex Gewalt anwenden darf. Daher sei dies zunächst nicht rechtswidrig gewesen.
Schadenseratzklage der Familie abgewiesen
Staatsanwältin Jansson sagte der Nachrichtenagentur dpa, sie sei «weder mit dem Strafmaß noch der Einordnung des Vergehens» durch das Gericht zufrieden. Ob sie Berufung einlegen werde, sei aber noch nicht entschieden. Das Gericht wies den Antrag der als Nebenkläger beteiligten Familie der Deutschen auf Schadenersatz für die ihr zugefügten psychischen Leiden zurück. Die Öffentlichkeit war von der Verhandlung komplett ausgeschlossen.