UNTERFRANKEN. Wie bereits in den vergangenen Jahren hat die Unterfränkische Polizei auch insbesondere zum diesjährigen Faschingsausklang verstärkte Kontrollen durchgeführt. Dass diese unerlässlich sind, belegt die Tatsache, dass erneut zahlreiche Fahrer unter Alkoholeinfluss aus dem Verkehr gezogen und alkoholisierte Jugendliche in Gewahrsam genommen werden mussten. Alles in allem ist die Unterfränkische Polizei jedoch mit dem Verlauf der „tollen Tage“ zufrieden. Überwiegend feierten die Närrinnen und Narren friedlich.
Auch in diesem Jahr waren die großen Faschingsumzüge in Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt mit insgesamt rund 200.000 Zuschauern gut besucht. Trotz der ausgelassenen Stimmung verliefen fast alle Veranstaltungen in der Region friedlich und größtenteils störungsfrei.
Jugendschutz als wichtiges Ziel
Bereits seit einigen Jahren legt das Polizeipräsidium Unterfranken insbesondere auch beim Veranstaltungsgeschehen einen Schwerpunkt auf den Jugendschutz. Behördenübergreifend und gemeinsam mit den Veranstaltern werden bereits im Vorfeld Vereinbarungen dahingehend getroffen, wie die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen gewährleistet und insbesondere dem übermäßigen Alkoholmissbrauch konsequent entgegengewirkt werden kann.
Dazu gehörten während der diesjährigen Faschingssaison insbesondere auch gemeinsame Kontrollen mit den Jugendämtern. Insgesamt 21 derartige Überprüfungen fanden unterfrankenweit statt. Leider stellten die Beamten dabei auch wieder zahlreiche Kinder und Jugendliche mit teils erschreckend hohen Alkoholwerten fest.
Trauriger Spitzenreiter war eine erst 14-Jährige, die am Bad Brückenauer Faschingszug mit einem Wert von über zwei Promille angetroffen wurde. In insgesamt 19 (Vorjahr: 51) Fällen wurde festgestellt, dass verbotenerweise Alkohol an Kinder und Jugendliche abgegeben worden war. Wegen Verstößen gegen jugendschutzrechtliche Vorschriften wurde auch gegen neun (fünf) Veranstalter Anzeige erstattet.
2,08 Promille bei einem 17-Jährigen
Die Würzburger Polizei kontrollierte gemeinsam mit dem Jugendamt und dem Kommunalen Ordnungsdienst insbesondere das Treiben rund um den Faschingsumzug am Sonntag. Hierbei wurden 19 Kinder und Jugendliche aufgegriffen, die Alkohol getrunken hatten. Den Höchstwert erreichte ein 17-Jähriger bereits am Sonntagmittag. Er war in der Domstraße mit 2,08 Promille unterwegs. Eine 15-Jährige hatte wenig später knapp 1,90 Promille und kam in eine Klinik. Zwei 13-jährige Kinder brachten es auf 1,30 bzw. 1,72 Promille.
Im Rahmen der verstärkten Kontrolltätigkeiten des Straßenverkehrs wurden seit dem 01. Februar gut 10.000 Verkehrsteilnehmer angehalten und überprüft. Trotz der Ankündigung des Polizeipräsidiums Unterfranken vergangene Woche wurden auch in diesem Jahr etliche Fahrzeugführer aus dem Verkehr gezogen, bei denen die Promillegrenze zum Teil deutlich überschritten war:
Alkohol- und Drogen hinterm Steuer sinken leicht
Gegen 29 Fahrerinnen und Fahrer (43 – Vorjahreswerte in Klammern) wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, da sie mit einem Promillewert zwischen 0,5 und 1,09 erwischt worden waren. 39 (48) Kraftfahrzeugführer saßen mit Werten ab 1,10 Promille Atemalkohol am Steuer – gegen sie wird u.a. wegen dem Straftatbestand der Trunkenheit im Verkehr ermittelt. In 18 Fällen (15) konnten Personen noch rechtzeitig daran gehindert werden, sich betrunken ans Steuer zu setzen. Insgesamt 30 (32) Fahrerlaubnisinhaber mussten ihren Führerschein an Ort und Stelle abgeben. Während im vergangenen Jahr in 15 Fällen Alkohol- bzw. Drogeneinfluss ursächlich für Verkehrsunfälle waren, ist die Zahl 2013 deutlich auf fünf Unfälle gesunken. Besonders tragisch war ein Unfall am Abend des 03.02.2013 in Aubstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld. Hier war eine 14-Jährige auf dem Nachhauseweg von einer Faschingsveranstaltung von einem Pkw erfasst und tödlich verletzt worden.
Im Zuge der Kontrollen wurden darüber hinaus auch 17 (19) Autofahrer festgestellt, die offensichtlich unter Drogeneinwirkung standen. Sie mussten sich eine Blutentnahme gefallen lassen.
23 (24) Führer von Kraftfahrzeugen wurden gestoppt, die nicht im Besitz eines Führerscheins sind. Gegen alle Beschuldigte wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet. Zudem wurden bei fünf (13) Personen Rauschgift sichergestellt. Gegen sie wird wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln ermittelt.
Fazit – Kontrollen sind erforderlich
Durch die geschilderten Fallzahlen fühlt sich die Unterfränkische Polizei mit ihrer Einschätzung bestätigt, dass die Kontrollen erforderlich sind. Auch bei kommenden Veranstaltungen werden die Beamten starke Präsenz zeigen und unter Einbeziehung der beteiligten Behörden und der Veranstalter ein Hauptaugenmerk auf den Jugendschutz und auf die Verkehrssicherheit legen. Natürlich bedankt sich die Unterfränkische Polizei auf diesem Wege auch bei der großen Mehrheit der vernünftigen Faschingsnarren, die friedlich und nicht mit Gewalt- oder Alkoholexzessen die fünfte Jahreszeit feierten.
Quelle: Bayerische Polizei