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Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Der Papst tritt zurück – Bischof Hofmann „sehr, sehr überrascht“

Würzburg (POW) „Sehr, sehr überrascht“ hat sich Bischof Dr. Friedhelm Hofmann angesichts der heutigen Bekanntgabe des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. gezeigt. Die Entscheidung des Papstes wertete er als „mutigen Schritt“, den Benedikt XVI. aus einer großen Verantwortung heraus tue. „Ich kann das nur respektieren“, sagte der Bischof in einer ersten spontanen Reaktion. Bei seiner jüngsten Begegnung im September 2012 bei der Aufführung der Augustinus-Oper durch die Würzburger Dommusik in Castel Gandolfo habe er den Papst als sehr wach und präsent erlebt. Bischof und Generalvikar hoffen, dass zum Osterfest ein neuer Papst im Amt sein werde.

Überraschend sei für Generalvikar Hillenbrand der Rücktritt, weil man gesehen habe, dass die körperliche Belastbarkeit des Papstes zwar nicht mehr die beste sei, Benedikt XVI. aber gleichzeitig geistig voll präsent sei. „Von daher hat sich der Gedanke an einen Rücktritt des Papstes für mich nicht nahegelegt.“ Wenn man die Grundeinstellung des Papstes kenne, könne man nur Respekt vor dieser Entscheidung haben. Papst Benedikt habe vor wenigen Jahren selbst formuliert: Wenn ein Papst zur klaren Erkenntnis komme, dass er physisch, psychisch und geistig den Auftrag seines Amtes nicht mehr bewältigen könne, dann habe er ein Recht und unter Umständen auch eine Pflicht, zurückzutreten. „Hier hat sich Papst Benedikt XVI. auch in der Pflicht gesehen“, betonte der Generalvikar.

Für eine umfassende Bewertung des Pontifikats ist für Bischof und Generalvikar der Zeitpunkt zu früh. Die katholische Kirche sei in den vergangenen Jahren weltweit auf 1,2 Milliarden Mitglieder gewachsen. Das setze neue Maßstäbe, das Papstamt als Dienst an der Einheit auszuüben, sagte Hillenbrand. Zum anderen habe sich in der Amtszeit Benedikts der Trend nochmals verstärkt, dass der Papst medial als das Gesicht der Christen wahrgenommen werde. Nochmals zugenommen habe außerdem die politische Bedeutung des Papstamtes: Bei weltweiten Konflikten sei die Stimme des Papstes nicht nur gehört, sondern oft auch eingefordert worden. Vom persönlichen Profil her wird Papst Benedikt XVI. nach den Worten Hillenbrands als jener in Erinnerung bleiben, der unermüdlich versucht habe, Glaube und Vernunft miteinander zu versöhnen – mit der Begründung, dass beide auf ein und denselben Schöpfer zurückgingen.

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