UNTERFRANKEN/Würzburg. Die unterfränkische Polizei wird auch in diesem Jahr zum Faschingsausklang ihre Präsenz erhöhen und mit verstärkten Kontrollen aufwarten. Dass dies erforderlich ist, hat sich auch im vergangenen Jahr wieder gezeigt, wo zu dieser Zeit zahlreiche Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss am Steuer saßen. Auch die Tatsache, dass viele Jugendliche in Gewahrsam genommen werden mussten, die deutlich dem Alkohol zugesprochen hatten, macht es weiterhin erforderlich, dass die Polizei auf die Einhaltung jugendschutzrechtlicher Vorschriften ein besonderes Augenmerk legt.
In 90 Fällen zu viel Promille
Auch im vergangenen Jahr waren die an den närrischen Tagen verstärkten Polizeikontrollen im Vorfeld angekündigt worden. Allerdings hatte dies nicht alle Verkehrsteilnehmer davon abhalten können, sich trotzdem unter Alkoholeinfluss an das Steuer von Kraftfahrzeugen zu setzen. In knapp über 90 Fällen war die zulässige Promillegrenze überschritten. 19 Personen wurden aus dem Verkehr gezogen, die offensichtlich unter Drogeneinwirkung ein Fahrzeug führten. In 15 Fällen war die Polizei noch rechtzeitig zur Stelle und konnte Betrunkene darin hindern, mit einem Kraftfahrzeug zu starten. 32 Führerscheine wurden in den letzten Tagen des Faschings 2012 an Ort und Stelle sichergestellt. In diesem Zusammenhang ergeht noch einmal die Bitte, vor Antritt der Fahrt einen Fahrer zu bestimmen, der dann natürlich auf den Alkohol verzichten muss.
Komasaufen bei Jugendlichen
Auch die forcierten Jugendschutzkontrollen waren im Vorfeld angekündigt worden. Die Polizei musste an den letzten Faschingstagen des vergangenen Jahres dann zahlreiche Kinder und Jugendliche mit teilweise erschreckend hohen Alkoholwerten in Gewahrsam nehmen. Ein 16-Jähriger war trauriger Spitzenreiter, der bei einem Faschingszug mit knapp 2,5 Promille angetroffen wurde. 22 betrunkene Jugendliche wurden in Gewahrsam genommen, wobei sieben von ihnen so stark alkoholisiert waren, dass sie sogar in eine Klinik eingeliefert werden mussten. In gut 50 Fällen ergaben die Polizeikontrollen, dass verbotenerweise Alkohol an Kinder und Jugendliche abgegeben worden war.
Die Ergebnisse der letzten Faschingstage aus den vergangenen Jahren machen deutlich, dass auch die unterfränkische Polizei um verstärkte Kontrollen zum Faschingsausklang nicht herumkommt. Gerade dem Alkoholmissbrauch durch Kinder und Jugendliche gilt auch in diesem Jahr wieder das besondere Augenmerk. Bei den entsprechenden Jugendschutzkontrollen werden auch Mitarbeiter der Jugendämter mit von der Partie sein. Die große Bitte der Polizei geht an die Eltern, ihre Kinder genau über die Gefahren des Alkohols und des „Koma-Saufens“ aufzuklären. In dem Zusammenhang erscheint auch wichtig, bereits vor einer Faschingsveranstaltung abzuklären, wie die Minderjährigen wieder sicher nach Hause kommen. In die Kontrollen mit einbezogen werden natürlich erneut Veranstalter, nachdem sich auch im vergangenen Jahr herausgestellt hatte, dass an Minderjährige Alkoholika ausgeschenkt worden waren.
Mit der Ankündigung dieser Kontrollen will die unterfränkische Polizei den Faschingsnarren den Spaß nicht verderben. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass die närrischen Tage auch mit einem verstärkten Kriminalitätsaufkommen einhergehen. In den meisten Fällen spielt dabei zuviel Alkohol eine nicht unerhebliche Rolle.
Fasching verläuft überwiegend friedlich
Fest steht, dass die Faschingszeit von der überwiegenden Mehrheit friedlich und stimmungsvoll gefeiert wird. Die unterfränkische Polizei wünscht allen Faschingsnarren, von denen sich die überwiegende Anzahl auch an die gesetzlichen Vorgaben hält und die von daher den Polizeikontrollen auch ganz locker entgegen sehen können, bereits jetzt viel Spaß in der heißen Phase des Karnevals. Verbunden sind diese Wünsche mit einem überaus kräftigen Helau.
O-Töne des Pressesprechers Karl-Heinz Schmitt: Teil 1 und Teil 2
Quelle: Bayerische Polizei