Würzburg – Die regionale Wirtschaft hat sich im letzten Jahr in einem schwierigen Umfeld widerstandsfähig gezeigt und ein hohes Niveau gehalten. Aber die aktuelle Lage ist besser als der Ausblick. Die IHK Würzburg-Schweinfurt rechnet mit einer langsameren konjunkturellen Entwicklung im ersten Halbjahr 2013.
Die deutsche Wirtschaft ist im Gegensatz zu europäischen Nachbarländern nicht in eine Rezession gerutscht. Insgesamt startet die mainfränkische Wirtschaft allerdings verhalten in das neue Jahr. Die nachlassende konjunkturelle Dynamik setzt sich fort. Der mainfränkische Konjunkturklimaindikator, der sich aus den Lageeinschätzungen und Erwartungen der Unternehmen zusammensetzt, liegt in der Umfrage der IHK Würzburg-Schweinfurt zu Jahresbeginn mit 111,6 Punkten nahezu auf dem Niveau vom Herbst 2012 (111,3 Punkte).
„Die Geschäftserwartungen der mainfränkischen Wirtschaft fallen nicht mehr so optimistisch aus, wie noch vor Jahresfrist.“, so IHK-Präsident Dieter Pfister in der Jahresauftaktpressekonferenz. Nachdem sich der konjunkturelle Ausblick bereits im Herbst 2012 eingetrübt hatte, gehen zwei von drei Betrieben nun von einer konstanten, aber zugleich wenig dynamischen Entwicklung in den kommenden Monaten aus. „Wir fahren also mit angezogener Handbremse.“, so Pfister.
Die Konjunktur bremst vor allem die zurückbleibende Nachfrage aus den EU-Nachbarländern. Diese konnte die exportstarke mainfränkische Wirtschaft jedoch durch Ausfuhren ins außereuropäische Ausland wie etwa nach Asien, Russland oder den USA kompensieren – ein Trend, der sich in der Industrie fortsetzen dürfte. In der Summe hat dies dazu geführt, dass der Export insgesamt leicht zugelegt hat. Vor allem aber blieben spürbare Impulse durch die Binnenkonjunktur aus.
Die Entwicklung der binnenwirtschaftlich orientierten Branchen wie der Bauwirtschaft, dem Handel oder dem mainfränkischen Dienstleistungsgewerbe ist weiter stabil. Es fehlt allerdings momentan die Durchschlagskraft, um den Konjunkturmotor auf eine höhere Drehzahl zu bringen.
Der Der regionale Arbeitsmarkt hat sich bislang als konjunkturelle Stütze erwiesen. Die Unternehmen haben allerdings zuletzt, vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Unsicherheit an den Finanzmärkten und der ungelösten Euroschuldenkrise, vermehrt größere Investitionsvorhaben verschoben oder gestoppt. Damit bleiben wichtige Impulse für die Binnenkonjunktur vorerst aus. So deuten die Stimmungsindikatoren der IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn 2013 auf ein gemäßigtes konjunkturelles Tempo im ersten Halbjahr hin.
Die vollständigen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage sowie eine ausführliche Branchenauswertung können im Internet unter Konjunkturbericht abgerufen werden.