Zwiebeltreter, Mainscheißer, Holzböcke: Die Namen, die Unterfranken sich für ihre Nachbarn ausdenken, sind selten schmeichelhaft. Sprachwissenschaftler der Universität Würzburg haben sie erforscht. Ihr neues Buch stellen sie jetzt der Öffentlichkeit vor.
„Dreidörfer Narrn stehn auf drei Sparrn – Ortsnecknamen in Unterfranken“, so heißt das neue Werk der Sprachwissenschaftler Almut König, Monika Fritz-Scheuplein, Sabine Krämer-Neubert und Norbert Richard Wolf. Am Anfang stand dabei die Frage: „Gibt es einen Spottnamen für die Ortseinwohner und für die Leute der Nachbarortschaften?“. Die Antworten auf diese Frage bilden die Hauptquelle des jetzt vorliegenden „Ortsnecknamenbuches“.
Ein Dokument derben Humors
Das Buch enthält über 500 dieser Namen und ist somit die erste größere Sammlung mundartlicher Ortsneckereien aus ganz Unterfranken. Diese sind ein Dokument für den unterfränkischen Einfallsreichtum und den bisweilen derben Humor, wenn es ums Schimpfen und Spotten geht.
Die Autoren arbeiten am Institut für deutsche Philologie der Universität Würzburg und dem daran angeschlossenen Unterfränkischen Dialektinstitut. Das UDI ist das Kompetenzzentrum für Dialektforschung in Unterfranken und Ansprechpartner für alle, die sich mit den Dialekten in Unterfranken befassen.
Am Dienstag, 4. Dezember, stellen die Wissenschaftler ihr Werk ab 18.30 Uhr in der Buchhandlung Schöningh im Mensagebäude am Hubland-Campus vor. Gäste sind dabei willkommen.
Das Programm
Begrüßung: Dr. Enrico Badalì, Buchhandlung Schöningh am Hubland
Prof. Dr. Norbert Richard Wolf
Grußwort: Prof. Dr. Klaus Reder, Bezirksheimatpfleger
Vorstellung: Prof. Dr. Almut König, Dr. Monika Fritz-Scheuplein und Anna Schreiber
via Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit: Von Linsenspitzern und Kirrteufeln.